Pistazienbäume gehören zu den ältesten blühenden Kulturpflanzen und sind im Nahen Osten heimisch. Wilde Pistazien (Pistacia atlantica oder Pistacia khinjuk) wurden seit dem Natufien (Epipaläolithikum) gesammelt und unter anderem an der archäologischen Fundstelle Tell Abu Hureyra in Syrien nachgewiesen. Ein gezielter Anbau fand spätestens seit der Antike statt. Pistazien breiteten sich vom Nahen Osten auf das Mittelmeergebiet aus und wurden schnell zu einer geschätzten Delikatesse. Die Legende besagt, dass die Königin von Saba die Pistazien zu einem ausschließlich königlichen Nahrungsmittel ernannte und es dem einfachen Volk verbot, sie für den persönlichen Verzehr anzubauen.

Die Pistazie wurde unter anderem als Färbemittel und Heilmittel für Beschwerden wie Zahnschmerzen bis zu Leberzirrhose verwendet. Der hohe Nährwertgehalt und die lange Haltbarkeit haben die Pistazie auch zu einem unverzichtbaren Reisegut unter frühen Forschungsreisenden und Händlern gemacht. Zusammen mit Mandeln wurden Pistazien von Reisenden auf der antiken Seidenstraße zwischen China und dem Westen mitgeführt.

 

Erst mit der arabischen Invasion im Jahr 827 kamen die Pistazien nach Bronte. Die Araber pflanzten nämlich auf dem fruchtbaren sizilianischen Lavaboden die erlesensten Pflanzen aus dem Nahen Osten: Pfirsiche, Zitrusfrüchte und schließlich Pistazien.

Man nennt es das grüne Gold Siziliens, die Rede ist nicht von Olivenöl, das auch oft so bezeichnet wird, in diesem Fall geht es um Pistazien die am westlichen Hang des Vulkans Ätna angebaut werden. Als Hochburg dieser besonderen Pistazienqualität hat sich die Ortschaft Bronte einen festen Platz erobert. Die dort angebauten Pistazien erreichen eine überragende Qualität die weltweit Anerkennung bei Gastronomen, Chefköche und Gourmets genießt.

Die Pistazienbäume werden in erkalteten Lavafeldern nahe der Ortschaften Bronte, Adrano und Biancavilla auf einer Höhe von 400 bis 900 Metern über dem Meeresspiegel kultiviert. Die Böden besitzen einen hohen Mineralgehalt von dem die Pistazienbäume profitieren. Es wird nicht bewässert oder mit chemischen Düngern gearbeitet. Die Bäume werden regelrecht geschont und nur alle zwei Jahre geerntet, diese Anbaumethode stärkt den Baum und die Qualität. Da die Pistazien nicht jährlich abgeerntet werden, produzieren die Bäume im Folgejahr nach einer Pause eine größere Qualität die als Premiumprodukt verkauft werden kann.

 

Pistazien aus Bronte besitzen ein intensives grün und eine leuchtend lilafarbene Haut, anders als bei Pistazien aus der Türkei oder dem Iran, die im Kern gelblich bis blass erscheinen. Abgesehen von den optischen Merkmalen unterscheiden sich die sizilianischen Pistazien eindeutig im Geschmack, sie sind süßer und besitzen ein intensives Pistazienaroma. Pistazien aus Bronte besitzen die geschützte DOP Herkunftsbezeichnung und sind Bestandteil des Presidio Slow Food für Nahrungsmittel mit überragender Qualität.